Die Gerste ist ein Getreide, das zur Familie der Süßgräser gehört. Es wird unterschieden zwischen Sommergerste und Wintergerste, wobei die Wintergerste den größeren Anteil an der Ernte belegt.
Diese Getreideart stammt aus dem südasiatischen Raum und wurde dort bereits im 9. Jahrhundert vor Chr. angebaut. Erst einige hundert Jahre später, etwa im 5. Jahrhundert vor Chr. gelangte die Gerste nach Europa und wurde hier genutzt. Die Gerste gehört damit zu den ältesten bekannten Getreidesorten.
Gerste wird in den Industrienationen in erster Linie als Futtermittel im Bereich der Viehhaltung eingesetzt. Sie wird aber auch sehr gerne zum Brauen von Bier oder zum Brennen von Whiskey genutzt. Gerste kann aber auch zur Herstellung von Mehl genutzt werden. In ärmeren Ländern ist es durchaus üblich, aus diesem Getreide Brot herzustellen und zu verzehren. Auch die Vollwertküche arbeitet sehr gerne mit Gerste und ebenso kann aus der Gerste ein Ersatz für Bohnenkaffee hergestellt werden – der sogenannte Malzkaffee.
Eine Zeit lang hat die Getreidesorte Weizen die Gerste in der Beliebtheit ein wenig verdrängt. Das ist sicherlich darauf zurückzuführen, dass der Weizen sich beim Backen besser verwenden lässt. Aber durch die bei vielen Menschen bekannte Unverträglich von Weizen erfreut sich die Getreidesorte Gerste wieder größerer Beliebtheit. Gerste enthält beispielsweise deutlich weniger Gluten als Weizen.
Gerste liefert pro 100g ca. 63,30g Kohlenhydrate und 9,80g Ballaststoffe. An Eiweiß liefert sie uns 10,60g, des Weiteren enthält sie ca. 12,70g Wasser und 2,10g Fett. An Vitaminen finden sich in der Gerste Retinol, Thiamin, Riboflavin, Niacin, Pyridoxin, Ascorbin und Tocopherol. Gerste bringt einen recht hohen Gehalt an Magnesium, Kalium und Phosphor mit.
Im Vergleich zum Weizen bringt Gerste durch ihren Vitalstoffgehalt gegenüber dem Weizen einige Pluspunkte mit. So sorgt der recht hohe Gehalt an Ballaststoffen beispielsweise dafür, dass sich die Gerste als cholesterinsenkend auswirken kann. Auch wird im asiatischen Raum gerne ein aus Gerste zubereiteter Tee genossen, der zur Vorbeugung von Magengeschwüren genutzt wird. Im Allgemeinen wird der Gerste eine recht heilsame Wirkung zugesprochen – ob nun als Grütze, als Gerstenwasser, als Gerstensprosse oder eben als Gerstentee.
Gerste ist nicht zuletzt gesund für das Herz. Wie man diversen Studien entnehmen kann, ist es für die Herzgesundheit sehr wichtig, ausreichend Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Auch die Gefahr der Arteriosklerose wird durch die Verwendung von Vollkornprodukten minimiert. Gerste dämmt auch das Risiko einer Diabeteserkrankung ein. So lässt sich feststellen, dass die Gerste, ein sogenanntes Urkorn der Gesundheit, sehr zuträglich sein kann.
Die Gerste verfügt über einen leicht nussigen Geschmack und lässt sich sehr vielseitig in der Küche nutzen. Aus Gerstengrütze können wohlschmeckende Suppen oder Aufläufe zubereitet werden. Gerstenflocken werden gerne im Müsli verwendet und auch das Gerstenmehl kann optimal zur Herstellung von Fladenbroten eingesetzt werden. Ein hervorragendes Süßungsmittel ist der Sirup aus Gerstenmalz. Im Weiteren folgen nun einige Rezeptvarianten, die die Vielseitigkeit der Gerste als Lebensmittel dokumentieren:
An kalten Wintertagen freut man sich über eine schmackhafte Gerstensuppe.
Mit der Zubereitung der Suppe sollte schon am Vortag begonnen werden. Die Bohnen werden eingeweicht. Das Einweichwasser mit den Bohnen wird dann am nächsten Tag genutzt, um die Gerste zusammen mit dem Fleisch weich zu kochen. Das Ganze mit den Gewürzen abschmecken. Dann wird das Suppengemüse in kleine Würfel geschnitten und hinzugegeben. Am Ende wird alles noch mit den Gewürzen komplett abgeschmeckt und gerne mit einem Stück Vollkornbrot serviert.
Eine sehr schmackhafte Variante aus der vegetarischen Küche ist auch dieses Rezept, besonders für Curry-Liebhaber ist es sehr geeignet.
Als Erstes sollte die Gerste für ca. 3 Stunden in handwarmem Wasser zum Aufquellen gebracht werden. Dann wird sie abgespült und ca. 20 Minuten lang in kochendem Wasser gegart. Die Kartoffeln und die Süßkartoffeln werden geschält und gewürfelt und die festkochenden Kartoffeln separat ebenfalls gegart. In der Zwischenzeit können die Chilischoten gewaschen, geputzt und kleingeschnitten werden. Wer es nicht ganz so scharf mag, sollte die Kerne entfernen. Dann den Koriander waschen und die Blätter kleinschneiden. Die Schalotten werden in einem Topf mit dem Öl glasig angedünstet, der Chili und die Süßkartoffeln hinzugegeben und angebraten. Das Currypulver darüber streuen, kurz anrösten und mit der Kokosmilch ablöschen. Ein wenig mit Salz würzen und alles 5 bis 10 Minuten leicht kochen lassen. Wenn die Süßkartoffeln sich leicht anpieksen lassen, die Gerste und die festkochenden Kartoffeln mit hineinfüllen, noch mal mit Salz abschmecken und zuletzt den Koriander darunter mischen. Mit diesen Gerichten lässt sich eine abwechslungsreiche und gesunde Küche mithilfe der Gerste hervorragend gestalten.
Copyright © selber-mahlen.de | 2016 - 2024